Job 29Job 30Job 311 KORINTHER 5Job 29
1
Und Hiob hob abermals an seine Sprüche und sprach:
2
O daß ich wäre wie in den vorigen Monden, in den Tagen, da mich Gott behütete
3
da seine Leuchte über meinem Haupt schien und ich bei seinem Licht in der Finsternis ging
4
wie war ich in der Reife meines Lebens, da Gottes Geheimnis über meiner Hütte war
5
da der Allmächtige noch mit mir war und meine Kinder um mich her
6
da ich meine Tritte wusch in Butter und die Felsen mir Ölbäche gossen
7
da ich ausging zum Tor in der Stadt und mir ließ meinen Stuhl auf der Gasse bereiten
8
da mich die Jungen sahen und sich versteckten, und die Alten vor mir aufstanden
9
da die Obersten aufhörten zu reden und legten ihre Hand auf ihren Mund
10
da die Stimme der Fürsten sich verkroch und ihre Zunge am Gaumen klebte!
11
Denn wessen Ohr mich hörte, der pries mich selig und wessen Auge mich sah, der rühmte mich.
12
Denn ich errettete den Armen, der da schrie, und den Waisen, der keinen Helfer hatte.
13
Der Segen des, der verderben sollte, kam über mich und ich erfreute das Herz der Witwe.
14
Gerechtigkeit war mein Kleid, das ich anzog wie einen Rock und mein Recht war mein fürstlicher Hut.
15
Ich war des Blinden Auge und des Lahmen Fuß.
16
Ich war ein Vater der Armen und die Sache des, den ich nicht kannte, die erforschte ich.
17
Ich zerbrach die Backenzähne des Ungerechten und riß den Raub aus seinen Zähnen.
18
Ich gedachte: "Ich will in meinem Nest ersterben und meiner Tage viel machen wie Sand."
19
Meine Wurzel war aufgetan dem Wasser, und der Tau blieb über meinen Zweigen.
20
Meine Herrlichkeit erneute sich immer an mir, und mein Bogen ward immer stärker in meiner Hand.
21
Sie hörten mir zu und schwiegen und warteten auf meinen Rat.
22
Nach meinen Worten redete niemand mehr, und meine Rede troff auf sie.
23
Sie warteten auf mich wie auf den Regen und sperrten ihren Mund auf als nach dem Spätregen.
24
Wenn ich mit ihnen lachte, wurden sie nicht zu kühn darauf und das Licht meines Angesichts machte mich nicht geringer.
25
Wenn ich zu ihrem Geschäft wollte kommen, so mußte ich obenan sitzen und wohnte wie ein König unter Kriegsknechten, da ich tröstete, die Leid trugen.
topoJob 30
1
Nun aber lachen sie mein, die jünger sind denn ich, deren Väter ich verachtet hätte, sie zu stellen unter meine Schafhunde
2
deren Vermögen ich für nichts hielt die nicht zum Alter kommen konnten
3
die vor Hunger und Kummer einsam flohen in die Einöde, neulich verdarben und elend wurden
4
die da Nesseln ausraufen um die Büsche, und Ginsterwurzel ist ihre Speise
5
aus der Menschen Mitte werden sie weggetrieben, man schreit über sie wie über einen Dieb
6
in grausigen Tälern wohnen sie, in den Löchern der Erde und Steinritzen
7
zwischen den Büschen rufen sie, und unter den Disteln sammeln sie sich:
8
die Kinder gottloser und verachteter Leute, die man aus dem Lande weggetrieben.
9
Nun bin ich ihr Spottlied geworden und muß ihr Märlein sein.
10
Sie haben einen Greuel an mir und machen sich ferne von mir und scheuen sich nicht, vor meinem Angesicht zu speien.
11
Sie haben ihr Seil gelöst und mich zunichte gemacht und ihren Zaum vor mir abgetan.
12
Zur Rechten haben sich Buben wider mich gesetzt und haben meinen Fuß ausgestoßen und haben wider mich einen Weg gemacht, mich zu verderben.
13
Sie haben meine Steige zerbrochen es war ihnen so leicht, mich zu beschädigen, daß sie keiner Hilfe dazu bedurften.
14
Sie sind gekommen wie zu einer weiten Lücke der Mauer herein und sind ohne Ordnung dahergefallen.
15
Schrecken hat sich gegen mich gekehrt und hat verfolgt wie der Wind meine Herrlichkeit und wie eine Wolke zog vorüber mein glückseliger Stand.
16
Nun aber gießt sich aus meine Seele über mich, und mich hat ergriffen die elende Zeit.
17
Des Nachts wird mein Gebein durchbohrt allenthalben und die mich nagen, legen sich nicht schlafen.
18
Mit großer Gewalt werde ich anders und anders gekleidet, und ich werde damit umgürtet wie mit einem Rock.
19
Man hat mich in den Kot getreten und gleich geachtet dem Staub und der Asche.
20
Schreie ich zu dir, so antwortest du mir nicht trete ich hervor, so achtest du nicht auf mich.
21
Du hast mich verwandelt in einen Grausamen und zeigst an mit der Stärke deiner Hand, daß du mir gram bist.
22
Du hebst mich auf und lässest mich auf dem Winde fahren und zerschmelzest mich kräftig.
23
Denn ich weiß du wirst mich dem Tod überantworten da ist das bestimmte Haus aller Lebendigen.
24
Aber wird einer nicht die Hand ausstrecken unter Trümmern und nicht schreien vor seinem Verderben?
25
Ich weinte ja über den, der harte Zeit hatte und meine Seele jammerte der Armen.
26
Ich wartete des Guten, und es kommt das Böse ich hoffte aufs Licht, und es kommt Finsternis.
27
Meine Eingeweide sieden und hören nicht auf mich hat überfallen die elende Zeit.
28
Ich gehe schwarz einher, und brennt mich doch die Sonne nicht ich stehe auf in der Gemeinde und schreie.
29
Ich bin ein Bruder der Schakale und ein Geselle der Strauße.
30
Meine Haut über mir ist schwarz geworden, und meine Gebeine sind verdorrt vor Hitze.
31
Meine Harfe ist eine Klage geworden und meine Flöte ein Weinen.
topoJob 31
1
Ich habe einen Bund gemacht mit meinen Augen, daß ich nicht achtete auf eine Jungfrau.
2
Was gäbe mir Gott sonst als Teil von oben und was für ein Erbe der Allmächtige in der Höhe?
3
Wird nicht der Ungerechte Unglück haben und ein Übeltäter verstoßen werden?
4
Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Gänge?
5
Habe ich gewandelt in Eitelkeit, oder hat mein Fuß geeilt zum Betrug?
6
So wäge man mich auf der rechten Waage, so wird Gott erfahren meine Unschuld.
7
Ist mein Gang gewichen aus dem Wege und mein Herz meinen Augen nachgefolgt und klebt ein Flecken an meinen Händen,
8
so müsse ich säen, und ein andrer esse es und mein Geschlecht müsse ausgewurzelt werden.
9
Hat sich mein Herz lassen reizen zum Weibe und habe ich an meines Nächsten Tür gelauert,
10
so müsse mein Weib von einem andern geschändet werden, und andere müssen bei ihr liegen
11
denn das ist ein Frevel und eine Missetat für die Richter.
12
Denn das wäre ein Feuer, das bis in den Abgrund verzehrte und all mein Einkommen auswurzelte.
13
Hab ich verachtet das Recht meines Knechtes oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten?
14
Was wollte ich tun, wenn Gott sich aufmachte, und was würde ich antworten, wenn er heimsuchte?
15
Hat ihn nicht auch der gemacht, der mich in Mutterleibe machte, und hat ihn im Schoße ebensowohl bereitet?
16
Habe ich den Dürftigen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe lassen verschmachten?
17
Hab ich meinen Bissen allein gegessen, und hat nicht der Waise auch davon gegessen?
18
Denn ich habe mich von Jugend auf gehalten wie ein Vater, und von meiner Mutter Leib an habe ich gerne getröstet.
19
Hab ich jemand sehen umkommen, daß er kein Kleid hatte, und den Armen ohne Decke gehen lassen?
20
Haben mich nicht gesegnet seine Lenden, da er von den Fellen meiner Lämmer erwärmt ward?
21
Hab ich meine Hand an den Waisen gelegt, weil ich sah, daß ich im Tor Helfer hatte?
22
So falle meine Schulter von der Achsel, und mein Arm breche von der Röhre.
23
Denn ich fürchte Gottes Strafe über mich und könnte seine Last nicht ertragen.
24
Hab ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zu dem Goldklumpen gesagt: "Mein Trost"?
25
Hab ich mich gefreut, daß ich großes Gut hatte und meine Hand allerlei erworben hatte?
26
Hab ich das Licht angesehen, wenn es hell leuchtete, und den Mond, wenn er voll ging,
27
daß ich mein Herz heimlich beredet hätte, ihnen Küsse zuzuwerfen mit meiner Hand?
28
was auch eine Missetat ist vor den Richtern denn damit hätte ich verleugnet Gott in der Höhe.
29
Hab ich mich gefreut, wenn's meinem Feind übel ging, und habe mich überhoben, darum daß ihn Unglück betreten hatte?
30
Denn ich ließ meinen Mund nicht sündigen, daß ich verwünschte mit einem Fluch seine Seele.
31
Haben nicht die Männer in meiner Hütte müssen sagen: "Wo ist einer, der von seinem Fleisch nicht wäre gesättigt worden?"
32
Draußen mußte der Gast nicht bleiben, sondern meine Tür tat ich dem Wanderer auf.
33
Hab ich meine Übertretungen nach Menschenweise zugedeckt, daß ich heimlich meine Missetat verbarg?
34
Habe ich mir grauen lassen vor der großen Menge, und hat die Verachtung der Freundschaften mich abgeschreckt, daß ich stille blieb und nicht zur Tür ausging?
35
O hätte ich einen, der mich anhört! Siehe, meine Unterschrift, der Allmächtige antworte mir!, und siehe die Schrift, die mein Verkläger geschrieben!
36
Wahrlich, dann wollte ich sie auf meine Achsel nehmen und mir wie eine Krone umbinden
37
ich wollte alle meine Schritte ihm ansagen und wie ein Fürst zu ihm nahen.
38
Wird mein Land gegen mich schreien und werden miteinander seine Furchen weinen
39
hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und das Leben der Ackerleute sauer gemacht:
40
so mögen mir Disteln wachsen für Weizen und Dornen für Gerste. Die Worte Hiobs haben ein Ende.
topo1 KORINTHER 5
1
Es geht eine gemeine Rede, daß Hurerei unter euch ist, und eine solche Hurerei, davon auch die Heiden nicht zu sagen wissen: daß einer seines Vaters Weib habe.
2
Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, auf daß, der das Werk getan hat, von euch getan würde?
3
Ich zwar, der ich mit dem Leibe nicht da bin, doch mit dem Geist gegenwärtig, habe schon, als sei ich gegenwärtig, beschlossen über den, der solches getan hat:
4
in dem Namen unsers HERRN Jesu Christi, in eurer Versammlung mit meinem Geist und mit der Kraft unsers HERRN Jesu Christi,
5
ihn zu übergeben dem Satan zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist selig werde am Tage des HERRN Jesu.
6
Euer Ruhm ist nicht fein. Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert?
7
Darum feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn wir haben auch ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert.
8
Darum lasset uns Ostern halten nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Schalkheit, sondern im Süßteig der Lauterkeit und der Wahrheit.
9
Ich habe euch geschrieben in dem Briefe, daß ihr nichts sollt zu schaffen haben mit den Hurern.
10
Das meine ich gar nicht von den Hurern in dieser Welt oder von den Geizigen oder von den Räubern oder von den Abgöttischen sonst müßtet ihr die Welt räumen.
11
Nun aber habe ich euch geschrieben, ihr sollt nichts mit ihnen zu schaffen haben, so jemand sich läßt einen Bruder nennen, und ist ein Hurer oder ein Geiziger oder ein Abgöttischer oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber mit dem sollt ihr auch nicht essen.
12
Denn was gehen mich die draußen an, daß ich sie sollte richten? Richtet ihr nicht, die drinnen sind?
13
Gott aber wird, die draußen sind, richten. Tut euch von selbst hinaus, wer da böse ist.
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